Religion und Konflikt

In vielen sogenannten „Neuen Kriegen“ – Bosnien-Herzegowina, Libanon, Palästina etc. – sind religiöse Akteure eskalierend aber auch deeskalierend involviert. Als religionssoziologischer Gegenstand ist der Zusammenhang von Religion und Konflikt deshalb multidimensional, und mit Harpviken und Røislien (2005) lassen sich vier Analyseperspektiven ausmachen: Erstens, die Untersuchung von Religion als Ursache oder Katalysator von bewaffneter Gewalt; zweitens, die Auswirkungen eines kriegerischen Milieus auf religiöse Praxis; drittens, religiöse Akteure, die sich im Rahmen von Konfliktprävention und Friedenskonsolidierung engagieren; viertens, peace building während oder nach religiösen Konflikten. In unserer Forschung versuchen wir, dieser Multiperspektivität gerecht zu werden und den Zusammenhang von Religion und Konflikt unter Bedingung multipler gesellschaftlicher Differenzierung zu fassen. Schwerpunktmäßig konzentrieren wir uns auf (Post-)Konfliktgebiete und Gewaltmilieus in Mittelamerika und Südosteuropa.

Die religionssoziologische Analysen informieren zudem unsere Reflexionen zur Friedensethik. Ethik
 

Ausgewählte Publikationen:

• Religion in Neuen Kriegen: „The Janus face of religion“ (2004). HW Schäfer.
• Statistischer Bericht zur ersten Feldforschungsphase des Projekts „Das Ethos religiöser Friedenstifter“ von G. Kauermann und N. Stricker. StatBeCe Bericht, Das Ethos religiöser Friedensstifter (2009).
• Abschlussbericht des DFG-Projekts Das Ethos religiöser Friedenstifter (2015). HW Schäfer, Leif Seibert, Z Štimac.
• Religiöse Glaubwürdigkeit in der Postkonfliktsituation Bosnien-Herzegowinas: Religious Credibility under Fire (2018). Leif Seibert.

Weitere Literatur findet sich unter „Publikationen Schäfer und Team“